Die Gesichter der Meseta

Wenn von der Meseta, der Hochebene zwischen Burgos und Leon die Rede ist, dann meist im Zusammenhang mit extremer Hitze. Und so kenne ich sie auch vom ersten Mal als ich sie vor einigen Jahren durchwandert habe.

Das trifft besonders auf das Herzstück zu, den Weg von Carrion de los Condes nach Calzadilla de la Cueza - 18 km ohne Schatten, Wasser oder sonstiger Verpflegung immer geradeaus in flacher, endloser trockener Landschaft bei 36 Grad Celsius oder gar mehr. 

Eine Herausforderung für Körper, Geist und Seele. 


Heute, Ende September, habe ich dieses Stück nochmals unter die Füße genommen und alles ist anders.

 

Ich friere erstmal als ich mit 2 Shirts bekleidet, langärmlig und mit langen Hosen bei ca. 15 Grad aufbreche. Ohne Schal für mich nicht vorstellbar und ich bin sogar versucht, die Softshelljacke noch drüberzuziehen - aber dann wäre sie für abends ja verschwitzt...

Der Weg ist erstmal scheußlich, da die Straße die ersten Kilometer gerade frisch geteert wurde und es noch erheblich stinkt. Nach einigen Kilometern geht es weg von den Bauarbeiten auf die alte Camino Piste, schmaler, geschottert und mit natürlichem Aroma.

Mittlerweile gibt es neben den offiziellen Rastplätzen auch nen privaten Foodtruck und ein provisorisches Café am Wegesrand mit allem, was das Pilgerherz begehrt. 

Ich nehme mir Zeit, heute genieße ich den Weg. 

Das erste Mal war sehr intensiv; heute war es das. auch, aber es war mehr Genuss dabei. Vor allem als die Sonne ihre wärmenden Strahlen Nachmittag dann doch noch zu mir schickt. 

Die Landschaft ist die gleiche, aber meine Erfahrung ganz andes. 


Welch extrem unterschiedliche Erfahrung auf dem gleichen Weg - man darf die Rahmenbedingungen nie unterschätzen! 


Von San Nicolas nach Calcadilla de la Cueza

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